Teatime

Zurück auf dem Festlandteil Malaysia geht es weiter nach Norden, in Richtung Ipoh und die Teefelder der Cameron Highlands. Nach den ruhigen Tagen an den Stränden Borneos will ich mal wieder etwas wandern gehen.

Nepal ist nicht mehr allzu lang entfernt und ewig in der Sonne grillen liegt mir auch einfach nicht. Ich stelle meinen Wecker wieder auf vier Uhr in der früh und wandere an zwei aufeinander folgenden Tagen zum Sonnenaufgang auf Berge in der Umgebung. Die Wanderung am ersten Tag ist eigentlich die einfachere. Nur mit dem Schein meiner Stirnlampe verpasse ich allerdings die richtige Abzweigung. Die Wege sind katastrophal ausgeschildert und auch nicht in bestem Zustand, weswegen ich die kommende Stunde davon ausgehe auf einem extrem schlechten aber korrekten Wanderweg zu sein. Das GPS Signal kommt sogar etwa hin. Ich fühle mich wie ein Guerilla der durch kleinste Tunnel im Dickicht kriechen muss. Als es irgendwann doch nicht mehr weiter geht und überall Baumaterialien rumstehen, springe ich einige male durch feste Büsche und lande tatsächlich auf dem richtigen Wanderweg. Hier geht es dann doch einfacher voran. Der Sonnenaufgang war die Strapazen jedoch nicht wirklich wert.

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Anders sieht es am zweiten Tag aus. Der erste Teil der Strecke führt mich entlang der Straße ins nächstgelegene Dorf, wo ein weiterer lokaler Wanderweg beginnt. Diesmal muss ich zu Beginn durch mit Stacheldraht abgesperrte Industriegebiete schleichen, finde auf der anderen Seite dafür direkt den richtigen Weg. Nach zwei Stunden extrem steilen Anstiegs über Wurzeln und durch Matsch bin ich endlich oben angekommen. Auf der sonnenabgewandten Seite des Berges liegen die Berggipfel in einem Meer aus Wolken.

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Ich überlege kurz die Kuppen auf der Rückseite zu beobachten, da die Sonne komplett hinter dem Nebel auf dem Gipfel verborgen ist. Ein Glück dass ich mich doch dagegen entscheide. Sobald die Sonne an den Wolken im Horizont vorbei gezogen ist zeigt sich eine fantastische Aussicht über die Wälder.

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Mit gutem Gefühl schlendere ich den Berg hinunter, spazieren durch moosbewachsene Wälder und durch ewige Teefelder. Hin zur wohlverdienten Teezeit.

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