Mit den Jobs hier in Melbourne ist das so eine Sache. Grob lassen sie sich alle in drei Kategorien unterteilen.
Die erste Kategorie, in die gefühlt fast alle Jobs fallen, ist zugleich die schlimmste. Real-Life-Spam. In Fachkreisen auch einfach „Promotion“ genannt. Gegen diese Art von Jobs sprechen gleich zwei Argumente. Die Bezahlung ist nicht berechenbar, da alles auf Kommissionsbasis abläuft und wenn man nichts verkauft, gibt es auch kein Geld. Eine hier im Hostel hat an zwei Tagen á 8 Stunden genau 0$ verdient. Stand dafür aber insgesamt ca. 12Stunden bei beschissenstem Wetter (auch in Melbourne ist der Himmel nicht immer blau) draussen im T-Shirt. Und der zweite Grund ist, dass ich diese Arbeit einfach unsymphatisch finde. Niemand mag Spam. Weder im Internet noch außerhalb. Und Promotionwork ist genau das. Spam außerhalb des Internets.
Die zweite Kategorie umfasst alle Jobs, zu denen ein normaler Backpacker (wenn man mich denn als den Durchschnitt ansehen kann) nicht in der Lage ist. Entweder wird nach Leuten mit jahrelanger Erfahrung in bestimmten Fachgebieten gesucht oder es werden verschiedenste Lizenzen erwünscht, die zumindest ich nicht vorweisen kann. Die Jobs wären eigentlich genau das, was ich hier machen wollen würden, nur leider bin ich dafür nicht qualifiziert.
Die dritte und letzte Kategorie umfasst schlussendlich die Jobs, die für mich tatsächlich in Frage kommen. Diese Kategorie ist allerdings sehr stark unterbesetzt, sodass auf ein offenes Stellenangebot ca. tausende Backpacker kommen, die diesen Job gerne hätten.
Nach einigen Tagen Suche kann ich immerhin von mir behaupten, dass ich doch einen Job aus Kategorie Drei gefunden habe. Zwar weder gut bezahlt noch halbwegs interessant, aber immerhin verbaut er mir meinen Tag nicht mit bescheuerten Zeiten. Auch mit diesem Job hab ich immer noch den ganzen Tag für mich, da er zu einer Zeit ausgeführt wird, zu der ich eh nichts zu tun hab. Samstag und Sonntag morgens zwischen 6 und 12. Da würde ich eh schlafen. Was tut man nicht alles für den schnöden Mammon.
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