Langsam bin ich echt im Training. Als ich abgereist bin, hatte ich eine leichte Angst, dass ich auf meiner Reise sportlich vielleicht ein wenig zu kurz kommen könnte.
Diese Zweifel waren völlig unbegründet. Mittlerweile bin ich ja schon über eine Woche weg und über mangelnde Bewegung kann ich nicht klagen.
Wie man sich bei meinem Geiz vielleicht ausmalen kann, versuche ich ununterbrochen den ein oder anderen Dollar zu sparen – und bei öffentlichen Verkehrsmitteln geht das verdammt gut. Ich rede hier selbstverständlich nicht vom schwarz Fahren. Am einfachste und sichersten spart man die Fahrtkosten, wenn man gar nicht mit ihnen fährt. Und so bin ich die letzten Tage nahezu überall hin zu Fuß gegangen.
Wenn ich grob überschlagen müsste, so würde ich sagen, dass ich an die acht Kilometer pro Tag zurücklege. Das macht bei vier Tagen Los Angeles und drei Tagen Melbourne 56km. Meine Füße bluten…
Gestern war vermutlich der Höhepunkt meiner Walkingkarriere und zugleich der Tiefpunkt meines Vertrauens in meinen Orientierungssinn. Melbournes Innenstadt ist recht simpel aufgebaut. Downtown Melbourne besteht nur aus parallel verlaufenden Straßen und ist zudem recht klein. Trotzdem hat mich der Rückweg vom einen Ende der Stadt zum Hostel an die zwei Stunden gekostet (es sind vielleicht 1,5km, wenn es hoch kommt..). Zwischendurch war ich zwar schon fast an meinem Ziel, hab das aber nicht gemerkt, da das Hostel hinter einer Anhöhe liegt. Im Glauben völlig falsch zu sein, hab ich dann umgedreht und in die komplett falsche Richtung gelaufen. Erst als ich an die 60Minuten gelaufen war und locker 4km vom Zentrum entfernt war,dachte ich mir, dass da irgendwas nicht stimmen kann. Hab mich dann ne weitere Stunde durchgefragt und kam an die zwei Stunden später als erwartet zum Hostel. Das Abendbrot hab ich mir redlich verdient gehabt.
Ich glaube, morgen kaufe ich mir ein Wochenticket für die S-Bahn…
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