Germinator

Heute war mein erster Arbeitstag bei meinem Gastgeber (Robert). An einem Sonntag – die Australier schrecken vor nichts zurück. Die Arbeit ging zwar nicht spurlos an einem vorüber, wirklich anstrengend war sie aber auch nicht.

Den Anfang des Tages machte das Frühstück. Erst für mich, dann für die Rinder, die im Vorgarten Roberts neuen Hauses grasen. Anschließend wurden die Lehmwände ausgebessert. Das Haus ist komplett aus Stroh, Lehm, Holz und Steinen gebaut. Unglaublich, wie gut das Lehm/Stroh-Gemisch isoliert. Habe in dem Haus gefroren, obwohl es draußen um die 25° gewesen sein mögen. Angeblich soll es sogar im Hochsommer drinnen nie wirklich warm werden.

Nach einem ausgiebigen Mittag von Roberts Mutter, bei der ich auch wohne, ging es weiter in den Garten. Endlich konnte mir die jahrelange Erfahrung aus dem Elternhaus helfen; der Rasen war zu mähen. Nachdem ich diese Aufgabe spielend gemeistert habe, wurde schweres Gerät aufgefahren. Eine motorbetriebene Sichel. Es galt, die Citrusbäume auf der Miniplantage von Unkraut zu befreien. Mit Sonnenbrille als Schutz vor umherfliegenden Kleinteilen ausgerüstet habe ich angefangen aufzuräumen, wie es sonst nur der Terminator kann. Ich wusste nicht, wie schweißtreibend absolute Verwüstung sein kann.

Nachdem auch diese Aufgabe mit leichten Verlusten (ich hab einige Sägebänder der Maschine verloren) erfüllt wurde, habe ich noch an die 100 Blumetöpfe fürs Bepflanzen vorbereitet und eine kleine Einsicht in die Hölle erhalten. Sie ist bevölkert von abermillionen von Fliegen. Es gibt nichts nervigeres als ein Dutzend Fliegen, die sich einem ununterbrochen auf die Augen setzen.

Abgesehen von diesem kleinen Einblick in die Hölle war es aber ein angenehmer Tag. Die Leute sind nett und das Arbeitspensum ist locker zu erfüllen.

verfasst am 2.11.2008 18:30


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