Schwarzarbeit

Nach dem Orange-Picking-Reinfall übergangslos rein in den nächsten Job. Schwarzarbeit im wahrsten Sinne des Wortes. Ewig weit vom Hostel entfernt, Drecksarbeit und am Ende stehe ich wieder mit fast nichts da.

Seit gestern arbeite ich in einer Kohlerei. Noch weiter ab vom Schuss als alles bisherige. Jeden morgen eine Stunde fahren. Eine halbe davon mitten durch die Steppe. Immerhin hab ich so endlich meine ersten Kängurus gesehen (nach über zwei Monaten…).

Auf der Kohlerei – die mehr wie eine rauchende Steinhalde in der Savanne aussieht – sammleln wir dann den ganzen Tag Holz, befüllen die Gruben und stecken sie an, leeren sie wieder und füllen die Holzkohle in kleine Säcke. Zu einer positiven Klimabilanz trage ich im Moment nicht bei.

Es ist die dreckigste Arbeit, die ich jemals gemacht habe. Schwarzarbeit im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einer Stunde ist man komplett mit Ruß bedeckt (und Steuern zahl ich auch keine). Immerhin braucht man keine Sonnencreme – muss sich dafür jeden Tag mindestens 20 Minuten duschen. Nicht nur mein Körper war schwarz; meine Nase und meine Ohren waren Innen schwarz, meine Haare waren wie gefärbt, meine Zähne und meine Lippen waren schwarz, selbst das Weiße meiner Augen war grau.


Eigentlich sollte ich heute wieder arbeiten, aber ich sitze grade wieder einmal in der Bücherei. Mein Boss hat uns heute einfach mal vergessen. Ich glaub ich muss wieder mal wechseln..

Unser Chef ist ein Grieche, der zwar Englisch spricht, es aber wie Griechisch klingen lässt. Verstehen tu ich vielleicht 15% von dem, was er sagt. Wenn er mir irgendwas sagt, geh ich einfach immer in die Richtung, in die er zeigt, und denke mir selber, was er von dort haben oder dort gemacht haben möchte. Oft lieg ich richtig, häufig auch falsch.

Und wenn Theo (der Boss) irgendwas nicht passt, bekommt er binnen Sekunden einen Wutanfall, der zwar genauso schnell wieder abklingt, in der Zwischenzeit aber jeden in Reichweite mit Beschimpfungen zudeckt. Eine symphathische Person ist der Theo bestimmt nicht. Ein weiterer Grund wieder auf Arbeitssuche zu gehen..


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Kommentare

2 Antworten zu „Schwarzarbeit“

  1. Avatar von Vany
    Vany

    Oh man, dass hört sich ja nicht so nach gemütlicher Weihnachststimmung an!
    Weißt du schon wo du Weihnachten feiern wirst/möchtest? Wir werden morgen wieder alle zusammen einen Weihnachtsbaum jagen!

    Ich hoffe du findest einen tolleren Job!
    Glg

  2. Avatar von jasper

    Jobs sind zur Zeit gut welche da.
    Hab am Samstag Aprikosen gepflückt und nächste Woche werd ich ein wenig Wine Training machen.
    Dann Weihnachten und dann auch endlich bald raus hier

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