Und wieder eine Busfahrt…

…und sie war weder lustig noch schön.

Gegen Sieben Uhr Abends noch auf den letzten Drücker ’nen Platz im Schlafbus von Nha Trang nach Hoi An ergattert und mich riesig auf ein Bett im Bus gefreut. Leider hat sich alles als völlig anders als erwartet heraus gestellt. Die ganzen Horrorgeschichten über (Nacht-)Busse hier in Vietnam waren doch keine Erfindung vertätschelter Touris.

Ganz so schlimm, wie man nach den ersten Sätzen vermuten möchte war es nun zwar nicht, aber als Wohltat kann man das Reisen in einem Nachtbus hier nun auch nicht bezeichnen.

Von außen sehen die Schlafbusse genauso aus, wie jeder andere Bus aus. Den großen Unterschied sieht man, wenn man das Fahrzeug betritt. Keine zwei Sitzreihen auf jeder Seite, sondern drei Reihen von Betten. Wer sich das zusammen mit  zwei Gängen in einen normalen Bus gezwängt vorstellt, mag eine Idee davon kriegen, wie schmal diese Betten sein müssen. Man muss kein breites Kreuz haben um hier an beiden Seiten anzustoßen.

Immerhin wurde aber das Verhältnis gewahrt. Das, was das Bett zu schmal war, war es auch zu kurz. Diese Schlafbusse sind definitiv auf vietnamesische Reisende ausgelegt. Von denen genau drei an Board waren. Immerhin die konnten sich ausstrecken. Die restlichen 32 hatten leider kleine bis große Einschränkungen in der Beinfreiheit, was die wildeste Verrenkungen und allerhand krampfhaften Positionen erzwangen.

Als dann jeder in mehr oder weniger komfortabler Position war, konnte auch das Unterhaltungsprogramm beginnen. Zwei Fernseher im Bus sprangen gleichzeitig auf Videoeingang 1 und man vernahm die Anfangsmusik eines jeden Kinofilms. Um welchen Film es sich handelte konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht urteilen, da das Bild aus einer Vielzahl waagerechter, bunter Streifen bestand, was sich über den ganzen Verlauf des Filmes nicht ändern sollte. Ich vermute, dass es sich um Rambo handelte, jedenfalls nach der Geräuschkulisse zu urteilen. Nach wenigen Sekunden habe ich meine Kopfhörer aufgesetzt und war heilfroh über ihre patentierte Außengeräuschdämmfunktion.

Gegen Neun wurde abrupt das Licht ausgemacht und jeder hat versucht zu schlafen. Länger als 30 Minuten am Stück war für mich aber nicht drin. Entweder die komplett verkrampfte Haltung, das laute Hupen des Busfahrers bzw. anderer Fahrzeuge oder die schlechte Straße. Irgendwas hat einen immer geweckt. Ich war heilfroh, als wir nach zwölf Stunden endlich in Hoi An ankamen.

Das war aber leider erst der Auftakt. Ich muss noch hoch nach Hanoi und dann die ganze Strecke zurück nach Saigon. Möge die Busreise beginnen und Hermes mir gut gesonnen sein…


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