Terminal

24 Stunden krasses Kontrastprogramm zu Vietnam. Keine hübschen Hotelzimmer. Keine mehrgängigen Menüs. Keine frischen Fruitshakes. Stattdessen ein Stuhl im Foyer. Snacks aus dem Automaten. Wasser aus der Leitung. Und jede Menge Warten.

Ein Tag auf dem Flughafen.

Mein Flieger aus Saigon erreichte Darwin um Viertel nach Sechs. Der Flug nach Brisbane ist um 6 Uhr. Morgens. Fast exakt 24 Stunden später. Draußen ist es bewölkt und es regnet immer wieder sintflutartig. Keine Lust ein Vermögen auszugeben nur im kurz in die Stadt zu kommen und gleich wieder zurück zum Flughafen zu fahren. Also heißt es Ausharren.

Da ich nicht hinter die Sicherheitskontrolle komme – ich kann noch nicht einchecken – komm ich auch nicht in den Bereich, wo es die ganzen Foodstalls gibt. Hier „draußen“ gibt es nur ein kleines Café. Und einen Snackautomaten. Ist mir beides zu teuer. Zum Glück hab ich immer ein Notpaket Instantnoodles in meinem Rucksack. Die haben mir halbwegs mein Abendbrot gesichert. Und ein paar nette Backpacker haben mir dann noch eine Tüte Kekse übergelassen. Damit sollte ich die Nacht gut überstehen.

Das einzige Problem hier ist die Langeweile. Ich hab zwar meinen Computer mit jeder Menge Filme und sogar Internet hier, aber irgendwann wird es einem auch zu viel. Hab jetzt offiziell mein großes Langzeitziel begonnen. Ora wa nauru o honanga. Ich lerne japanisch. Es wird ein langer Weg, aber immerhin ein wenig Abwechslung zum sinnlosen Surfen und ewigen Filme Gucken. Würde gerne eine Runde schlafen

Hier auf dem Flughafen ist es unerwartet still. Immer wieder kommt mal ein Flugzeug an und eine Menschenmasche strömt aus der Ankunftshalle in die Dunkelheit. Sonst sieht man aber nur vereinzelt Menschen, die Warten. Es ist noch nicht Mitternacht und doch scheint es, als würde jeder nur schlafen wollen. Draußen ist es schon seit Stunden stockduster. Hier drinnen aber gleißend hell. Es ist zwar ruhig, aber an Schlaf ist so eher nicht zu denken.

Eine Nacht auf dem Flughafen.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert