The good and the bad

Damit wäre auch der letzte Punkt auf meiner Liste der Dinge, die ich hier in meiner kurzen Zeit in Neuseeland unbedingt machen möchte, abgehakt. Aus dem Tongariro Crossing ist tatsächlich noch etwas geworden. Aufgrund meines Zeitplanes hatte ich nur am Donnerstag die Möglichkeit zu wandern und am Donnerstag war das Wetter einmalig.

Das Tongariro Crossing (oder der? Oder die? Ich werde höchstwahrscheinlich alle Artikel benutzen. Oder soll ich „the“ nehmen?) wird hier in Neuseeland als die Beste der Eintageswanderung bezeichnet. Es ist eine atemberaubende Strecke. Man startet unterhalb eines noch aktiven Vulkans (was aber nicht bedeutet, dass man glühende Lava, vom Himmel fallende Steine oder riesige Rauchschwaden sieht), marschiert einige Zeit durch eine tundraähnliche Hochebende, klettert anschließend fast senkrechte Pfade zwischen erstarrtem Lavagestein hoch, wandert durch alte schneebedeckte Krater und hinunter zu bunten Schwefelseen. Eine Vielfalt, wie man sie wohl nur in Neuseeland bekommen kann.

Mittlerweile ist Winter, was das Wetter noch unvorhersehbarer macht, als es hier eh schon ist. Alle Gipfel im Tongariro Park sind mit Schnee bedeckt. Und da fängt dann auch das an, was mir an Neuseeland in keinster Weise gefallen mag. Es wird komplett übertrieben. Fragt man in der Touristeninformationen zum Zustand des Tracks werden einem die verrücktesten Horrorgeschichten erzählt, die einem mit dem Gefühl stehen lassen, man schaffe die Wanderung nicht ohne Sherpas und himalajaerfahrene Guides. Und sowieso ist es ja die einzige Möglichkeit mit Guides da hochzukommen. Steigeisen seien Pflicht. Und da man im ganzen Ort natürlich keine Steigeisen sich leihen kann, macht man also eine Tour.

Die Strecke liegt teilweise im Schnee. Da ist aber selbst mit Turnschuhen vorankommen gewährt. Welche mit eigenem Auto sind einfach hingefahren und mir ihren Adidasschuhen dort rumgekraxelt. Mit Steigeisen hochzulaufen ist manchmal ein paar Sekunden schneller. Ein Ding der Unmöglichkeit wäre es ohne die aber auf keinen Fall gewesen. Und die Tour an sich war auch ein Witz. Aufgrund der Gruppe waren wir nicht schnell genug, um das komplette Crossing zu machen und mussten so mitten auf dem Weg wieder umdrehen. Da hätte ich alleine mehr geschafft.

Warum ich mich darüber so ärgere? Ich hätte einen Lift zum Crossing und zurück bekommen können, die haben aber aufgrund der Vorhersagen der Touristeninfo nur den Anfang der Strecke geplant und wollten dann umdrehen. Ich wollte die ganze machen und hab mich für die Tour entschieden. Heute die beiden wieder getroffen, die haben ihre Meinung geändert und sie die ganze gelaufen und die Tour hat auch ihre Meinung geändert.

Fazit: Tongariro Crossing ist der Hammer. Eine super Wanderung, die definitiv zu den Besten gehört. War aber auf keinen Fall so unglaublich schwer, wie behauptet und die Tour ist eine reine Geldverschwendung. Damit wäre mein Frust dann auch von der Seele geschrieben. Musste mich einmal leicht echauffieren.


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert