Machu Picchu

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Der Plan für Machu Picchu ist früh los, früh hoch, früh durch, noch am selben Tag zurück nach Cusco.Fast zur Öffnung um 6 Uhr bin ich am Eingang und habe bereits fast eine Stunde Treppen steigen hinter mir. Es hat die ganze zeit geregnet, weswegen alle Leute bereits klitschnass sind. Entweder schwitzen sie unter ihren Regenjacken oder werden nass vom Regen. Oben angekommen sieht man kaum was, da zu dieser frühen Stunde alles noch neblig ist.

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Zu meinem Machu Picchu Ticket gehört zusätzlich der Zugang zum höchsten Berg auf dem Gelände, der die komplette Ruine überblicken kann. Noch im Wandermodus der vergangenen Tage entscheide ich mich, direkt zum Berg zu gehen. Nach den Tagen der Wanderung ist das irgendwie mehr meins als ewig Ruinen anzugucken. Direkt zur Öffnung der Tore zum Berg stehe ich am Eingang und gehe als einer der ersten hoch. Ich bin Nummer 14,13 sind vor mir. Hinter mir sind zwei Schweizer, die zusammen mit mir als erste an diesem Tag den Berg erklimmen. Nachdem wir zuerst eine Stunde zu Machu Picchu und anschließend noch eine Stunde auf den Berg geklettert sind und insgesamt 1000 Höhenmeter gemacht haben, sind alle schweißgebadet. Die Belohnung für diese Anstrengungen ist der Blick direkt in die Nebelwand. Diese soll sich aber schnell verziehen und den Blick von oben herab auf die Ruinen freigeben. Die Strapazen haben sich doch gelohnt.

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Nach dem Abstieg, inzwischen ist der Nebel überall weg und es wird immer heißer (die Aussicht Terrassen machen plötzlich doch Sinn), wander ich nochmal etwas durch die Ruinen der alten Stadt.

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Anschließend geht es in strömenden Regen zurück zum Hostel und ich beschließe doch den Zug nach hidroeléctrica zu nehmen. Es steht mir echt nicht danach, drei Stunden bei Regen entlang einer langweiligen Eisenbahnstrecke zu laufen. Den Luxus der Abkürzung gönne ich mir dann doch mal.

Ich verpasse den Zug und darf doch wandern. Immerhin hat sich der Regen wieder verzogen und das Wetter ist überraschend gut. Einige Stunden Fußmarsch später bin ich endlich in hidroeléctrica angekommen und der vielleicht waghalsigste Teil meiner Reise beginnt.

Ich nehme Taxen nacheinander um in die Zivilisation zu kommen. Es braucht viel Ruhe, wenn man Geld sparen und individuell Reisen will.
Die Straßen sind in einem Zustand, der woanders wohl gerade mal als Notatraße für Bewegungen genutzt werden würde. Selbst der 4WD vor uns bekommt bei dieser Strecke Probleme. Wir sitzen allerdings in einem alten Toyota Corolla. Rechts die Schlucht, links der Gegenverkehr, überall totale Dunkelheit.
Gurte gibt es nicht, aber jeder Fehler würde auch wohl dazu führen, dass wir 100 Meter die Schlucht runter fallen.

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Vielleicht ist es gut, dass es inzwischen stockfinster ist, weshalb ich nur einen Bruchteil der Strecke mitbekomme. Irgendwann auf halbem Weg überholt uns ein anderes Taxi und fährt vor uns. Ist einerseits gut, weil der Gegenverkehr durch dieses Taxi vorgewärmten wird. Gleichzeitig macht es durch den aufgewirbelten Staub unsere Fahrt aber auch zum absoluten Blindflug. Nach unzähligen Wasserlöchern, Kurven mit bloß einer Handbreit Abstand zur Klippe und waghalsigen Ausweichmanövern bei plötzlichem Gegenverkehr erreichen wir jedoch schlussendlich Santa Maria, wo ich mich auf die Suche nach einem Bus nach Cusco mache.

Die Collectivos fahren erst ab vier Fahrgästen und aktuell bin ich noch alleine. Da auch der nächste Bus erst in über einer Stunde fährt entscheide ich mich dazu, etwas die einzige Straße des Dorfes mitsamt seinen Gaststätten tu erkunden. Dabei treffe ich auch auf eine Gruppe aus Israel, die gemeinsam eine Tour macht und mir anbietet, mich mitzunehmen. Ich schleiche mich vom Fahrer unbemerkt in den Van, kurz vor der Abfahrt bemerkt er jedoch meine Anwesenheit und ewige Diskussionen beginnen. Selbst ein Telefonat mit der Tourkompanie scheint ihn nur temporär zu beruhigen. Immer wieder hält er mitten auf der Strecke an und meint, ich müsse aussteigen. Dutzende Telefonate, endlose Diskussionen und fünf Soles Beruhigungsgeld später hört er endlich auf sich zu beschweren. Der Rest der Fahrt nach Cusco ist nun endlich entspannt.


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