Super

Letztes Wochenende in Mendoza war einfach super. Nach einem ruhigen Samstag in der Stadt sollte Sonntag eigentlich zur Tour durch die Weingüter aufgebrochen werden.

Gleichzeitig war an den Tag jedoch Wahl in Argentinien und das komplette Land im Ausnahmezustand. Es herrscht Wahlpflicht und jeder Argentiner musste im Laufe des Tages seine Stimme abgeben. Es machte jedoch auch den Anschein, als dass das Interesse am politischen Geschick des Landes größer sei, als in Deutschland. Überall scheint aktuell über Politik geredet zu werden.

Entsprechend haben auch sämtliche Winzer geschlossen und ich entschied mich, den großen Park der Stadt zu erkunden. Dort schienen sich alle Familien, die bereits ihre Stimmen abgegeben haben, versammelt zu haben. Der Sonntag scheint in Argentinien definitiv der Familie zu gehören. Eltern mit ihren Kindern, alte Paare, junge Pärchen, jeder war versammelt. Auf kleinen Picknickdecken oder mit riesigen Festgarnituren und dem ganzen Verwandtenkreis. Es wurde gegrillt, getrunken und gespielt.

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Mein persönliches Highlight des Tages war jedoch der Abend. Nach einer entspannten runde im Hostel konnten wir das Getöse auf den Straßen nicht mehr ignorieren. Je weiter der Abend fortschritt, desto lauter wurde Gejubel und Geschrei auf den Straßen. Tagsüber hatte man immer wieder mal große Mannschaftabusse der Polizei gesehen. Kurz vor Mitternacht entlud sich dir Anspannung dann aber in einer riesigen positiven Party mitten in der Stadt. Scheinbar hat der richtige gewonnen. Wobei das Wahlergebnis mit 51,5 gegen 48,5 denkbar knapp zu sein scheint.

Wir aus dem Hostel haben den Abend maximal argentinisch mit dem besten Steak unseres Lebens ausklingen lassen. Müssen ja eine Basis für die verschobene Weintour schaffen.

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Die führt uns am kommenden Tag auf dem Rad durch die Weinregion direkt am Stadtrand von Mendoza. Entlang der Straße oder an kleinen Wegen davon abzweigen befinden sich immer wieder einzelne Winzer. Zum Teil erhalten wir eine Führung durch die Güter mitsamt Einblick in die Produktion, zum Teil auch nur mehrere Gläser zum probieren. Wobei mit fortschreitender Zeit die Lust auf lange Erklärungen auch schwindet und das Redebedürfnis steigt. Die Gläser zum Probieren werden schon für gefüllt.

Als alle Güter bereits Feierabend gemacht haben, beschließen wir für das letzte Tasting noch in eine Weinhandlung zu gehen. Dort lernen wir einige weitere Winzer kennen und finden auch direkt unseren Lieblingswein. Ob es auch was mit dem aktuellen Pegel tu tun hat, lässt sich nicht direkt beantworten.

Zur Feier meines letzten Abends im Norden des Landes beschließen wir erneut, den Tag mit Steak und dem neu entdeckten Wein ausklingen zu lassen. Anschließend geht es hinab nach Patagonien.

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