Minenfeld

Doch nicht alle Leute, dir wir trafen, hinterließen ein derart positives Bild wie Dave. Nach unserer Zeit an der Küste ging es weiter ins Landesinnere, wo wir – insbesondere Lisa – eine recht interessante Begegnung machten. Besser vielleicht aus ihrer Position geschildert.

Nach ca. 6 h Autofahrt bei gefühlten 40 Grad im Auto und einem fantastischen Muffin plus Kaffeeangebot sind wir im Karijini Nationalpark angekommen. Aufgrund der aktuellen Nebensaison trafen wir kaum auf andere Menschen aber die, die wir trafen, waren dafür umso interessanter. Interessant bedeutet in diesem Falle nicht unbedingt positiv interessant sondern eher sprachlos interessant.

Zum Mittag haben wir uns vor dem einsetzenden Regen unter einen überdachten Picknicktisch gerettet, wo ebenfalls ein Australier mit seinem Sohn Schutz gesucht haben. Das Gespräch fing ganz nett an, kippte jedoch als es auf die Flüchtlingskriese in Europa zu sprechen kam und sich leicht rassistische Ansichten bei ihm offenbarten. Ohne ununterbrochen davon zu erzählen, wie viel Geld er macht, wie teuer das Auto ist, das er fährt, wie viele Leute billig für ihn arbeiten. Kurz darauf berichtete er dann fröhlich weiter, dass ein Backpacker, der ebenfalls bei ihm angestellt ist, aktuell ein Model datet und ihn das wohl finanziell ziemlich belastet. Mit Blick auf mich ergänzt er, dass ich aber wie eine besondere nette und günstige Freundin aussehe. Ab hier bedurfte das Gespräch für mich auch keiner weiteren Fortsetzung mehr.

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Die Natur in dem Park war weitaus sehenswürdiger und zudem freuten wir uns über den ersten Regen während unserer Reise, welches mit einem mächtigen Gewitter den Anfang der Regenzeit dort markierte. Wir sind also gerade rechtzeitig gekommen, da die matschigen und wassergefluteten Straßen Tage später vielleicht doch zu viel für unsere kleines Auto gewesen wären. Mit der Zeit ist es uns als kleiner Alternativjeep sehr ans Herz gewachsen. Bevor wir zu unserem zuvor auserkoren Zeltplatz fuhren, wo wir durch den Zug von der nahegelegenen Mine stündlich von einer lauten Hupe geweckt wurden, nutzten wir natürlich noch die  öffentlichen Duschen aus. Irgendwie mussten wir uns nach dem Baden in den Pools noch säubern. Alles in allem lohnt sich ein Besuch in dem Park mit seinen Naturpools, Wasserfällen und Steinsformationen. Für seine Gäste kann er ja nichts.


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