Weise Worte

Australien ist teuer, Autofahren ist teuer, Übernachtungen sind teuer. Da wir uns entschieden haben, mit dem Auto die Westküste Australiens hochzufahren, sind die Übernachtungen der einzige Punkt, an dem wir sparen können.

Wie überall starten wir naiv und unerfahren. Hoffen auf freie Campingplätze an jeder Straßenecke. Haben keine Ahnung woran man einen guten Ort zum Übernachten erkennt und was ihn überhaupt auszeichnen würde. Wir wissen lediglich, dass wir zelten wollen. An unserem ersten Ziel angekommen fahren wir direkt die einzelnen Orte an, die unsere Karte zum Campen vorschlägt. Entweder ist Zelten dort verboten oder aber es handelt sich um einen überfüllten und von unsympathischen Besitzern betriebenen Holiday Park.

Der Abend wird immer später, die Sonne nähert sich stetig dem Horizont und ohne Zeltplatz in Aussicht steigen langsam unsere Sorgen. Ein alter und nach viel Erfahrung aussehender Campervan-Besitzer an einem der unerlaubten Spots gibt uns einen der wichtigsten Tipps auf unserer Reise. “Spät kommen, früh gehen. Western Australia ist groß und die Ranger stehen weder gern früh auf, noch spät nach Hause.”

Für eine erste Nacht im Zelt kommt der Tipp zu spät, kostenloses Campen zieht er dennoch nach sich. Wir fahren einen der abgelegeneren Orte an, parken das Auto in Strandnähe und richten es uns gemütlich auf den Vordersitzen ein. Die Nacht auf dem Flughafen war definitiv angenehmer. Leicht nervös versuchen wir während unserer ersten und eventuell illegalen Nacht zu schlafen. Generell entwickeln wir allerdings die Meinung, dass Camping erlaubt ist, so lang es nicht explizit verboten wird. Eine Einstellung die mit wachsender Entfernung noch Perth auch von der Mehrheit der Australier vertreten wird.

Entsprechend sind unsere Zeltplätze die kommenden Tage eine Mischung aus legalen Rastplätzen weit ab der Städte und Dörfer oder halbwegs legal scheinende Plätze irgendwo nahe kleiner Ortschaften. Parkplätze, ein Sportplatz, abgelegene Strände. Da wir uns mit den Fahrzeiten immer leicht verschätzen und später ankommen als erwartet, bauen wir das Zelt auch immer kurz vor Sonnenuntergang auf. Und aufgrund der Hitze zum morgen steht es auch selten länger als bis kurz nach Sonnenaufgang. Genau wie die weisen Worte des alten Campers es vorhersagen erreichen uns niemals Beschwerden aufgrund unseres Verhaltens.


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